1. +2. Rostocker Harbour Symphonies 2006 & 2007

Die Hanse Sail hat ein weiteres Markenzeichen: in unregelmäßigen Abständen werden mit immer neuen und anderen musikalischen Ideen die „größten Musikinstrumente der Welt“ – die Schiffe – einbezogen in eine jeweils extra dafür geschaffene neue „Hafen-Sinfonie“
Bei der 2. Hafensinfonie sind die Luft und der Wind Hauptakteure: sie bedient sich musikalischer Elemente, die von Schiffen und Bläsern erzeugt werden. Deren Töne entstehen durch gezielten Luftdruck. Mindestens 7 Schiffstyphone spielen zusammen mit dem inzwischen weltbekannten Bläserquartett „Fun Horns“. Die „Fun Horns“ treten in ein musikalisches Zwiegespräch mit den Typhonen der Schiffe an der Kaikante ein. Unterstützt werden sie dabei von einer 10-köpfigen Percussionsgruppe (Ltg. Martin Pollok), die auf der Bühne der Hanse Sail agieren. Und eine Mundharmonika spannt den Bogen zwischen handfesten maritimen Sounds und melancholisch-bluesigen Tönen. Einige Mitglieder der lettischen Super-Band „The Hobos“, die schon früher am Abend auf der Hanse Sail-Bühne spielten, sind auch Teil des Hafen-Sinfonieorchesters.
Am Ende stimmen die Kirchenglocken der Stadt in die „2. Rostocker Hafen-Sinfonie“ ein und wünschen so der 18. Hanse Sail einen gesegneten Verlauf.

Die Ostseezeitung schreibt:
„Andächtiges Staunen am späten Abend auf der Haedgehalbinsel: Die Hafensinfonie „Luft und Wind“ vom Komponisten Wolfgang Schmiedt bot Tausenden Zuschauern eine beeindruckende Synthese ungewohnlicher Farbreflexe und Instrumente. Es musizierten das Bläserquartet „Fun Horns“, ein zehnköpfiges Percussion-Ensemble und ein Mundharmanika-Spieler. Beeindruckend, als sich von sieben Schiffen die Typhone dazugesellten und schliesslich die Rostocker Kirchenglocken zu läuten begannen.“

Foto: Silke Paustian


Die Rostocker Hafen-Sinfonie erlebte  während der 16. Hanse Sail 2006 ihre Uraufführung.  Eine Deutschlandpremiere, komponiert für und gespielt von den Sirenen und Typhonen der Schiffe im Rostocker Stadthafen. Eine Sinfonie, dargeboten von den schwimmenden Gästen, die den Geschmack der weiten Welt in den Stadthafen bringen. Eine Partitur, die im Sekundentakt als Melodie und Rhythmus durch die Stadt tönte, sekundiert und untermalt vom zeitgenauen Einsatz der Schiffshörner zur See. Der Stadthafen war Klangkörper und Bühne zugleich, die Stadt begann zu schwingen. 
Über 9.000 Besucher erlebten die Hafen-Sinfonie live im Stadthafen, zahlreiche weitere Zuhörer, verteilt über den ganzen Stadtraum, erlebten das Klangereignis individuell an ihrem jeweiligen Stand- und Hör-Ort. Dank ausführlicher TV- und Medienberichterstattung war die „1. Rostocker Hafen-Sinfonie“ ein gesamtstädtisches Ereignis mit nachhaltiger Wirkung und landesweiter Ausstrahlung.
2007 wird es eine neue Hafen-Sinfonie geben. Eindruck und Erfolg der 1. Hafensinfonie haben den Machern, Kreativen und Verantwortlichen Mut und Lust gemacht, aus dem Wagnis eine Tradition werden zu lassen. Kulturell innovativ, soziokulturell bedeutsam, künstlerisch anspruchsvoll, länderübergreifend wirksam, speziell auf das Ereignis Hanse Sail konzipiert und international vergleichbar soll  diese Tradition die Hanse Sail um ein Markenzeichen bereichern.
Hatte die „1. Rostocker Hafen-Sinfonie“ den Untertitel „7 Schiffe & 7 Türme“, so wird sich die 
2. Hafen-Sinfonie stärker auch theatraler Elemente bedienen und einen antiken Stoff zu Grunde legen: Odysseus und die Sirenen.
Als Instrumente fungieren wieder Schiffssirenen bzw. Nebelhörner. Des weiteren wird die Sinfonie gestaltet von Percussionisten, Schauspielern und Schauspielerinnen bzw. Sängerinnen /  Harfe /  Posaunen / Artisten.
 
Die mindestens 14 Schiffssirenen und die Percussion-Gruppe werden von über 50 jungen Musikern „gespielt“. Diese jungen Musiker kommen als Gäste aus allen Neuen Bundesländern nach Rostock, eigens um diese Sinfonie zu erlernen und darzubieten.
Es ist – dank der positiven Erfahrungen der 1. Rostocker Hafen-Sinfonie – geplant, dieses Ereignis noch stärker auch audiovisuell via Video-Leinwand weithin sicht- und erlebbar zu machen. Hier wird ein besonderer Akzent der Arbeit in 2007 liegen. Es bietet sich in besonderer Weise die Zusammenarbeit mit dem NDR und der NDR-Bühne an.
Begleitend und vorbereitend zur Hafen-Sinfonie wird für die teilnehmenden Musiker ein „Sound-Workshop“ in Zusammenarbeit mit dem „Jugendkulturnetz“ und der Landeskulturakademie MV ausgerichtet.